
Der Wunsch der Verbraucher nach aktivem Umweltschutz und mehr Nachhaltigkeit führt zu einem Umdenken bei Markenunternehmen. Im Jahr 2021 werden viele Firmen ihr Nachhaltigskeitsmanagement ausbauen, so auch das schwedische TextilhandelsÂunternehmen H&M. Es setzt zukünftig auf nachhaltige Verpackungen und ersetzt Materialien aus Plastik durch Papier.
Immer mehr Marken möchten diesen Weg gehen und auf Kunststoffverpackungen verzichten. Das ist auch unumgänglich, da bereits einer von fünf Verbrauchern nicht mehr bei Online-Händlern kauft, deren Verpackungen nicht nachhaltig waren.
Das internationale Modeunternehmen, das Millionen von Kunden bedient, hat die Papierverpackungen zunächst in Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, China, Russland und Australien eingeführt. Insgesamt soll der anfallende Verpackungsmüll um 25 Prozent reduziert und in die Entwicklung wiederverwendbarer, recycelbarer oder kompostierbarer Verpackungen bis 2025 investiert werden.
“Wir führen Verpackungen ein, die sowohl für den Kunden als auch für die Umwelt besser sind.”, sagt Hanna Lumikero von der H&M Group. “Mit der Einführung dieser neuen Multimarken-Verpackung erzielen wir eine große Wirkung, indem wir den äußeren Kunststoff durch eine Papierlösung ersetzen. Dies ist ein kleiner Schritt auf einer langen Reise.”
Ein wachsender Trend
Die Ankündigung von H&M reiht sich in ähnliche Schritte von anderen Marken ein, die Plastikverpackungen durch Varianten aus Papier ersetzen wollen. Lego investiert in den nächsten drei Jahren rund 310 Millionen Pfund, um die Produkte und Verpackungen umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu gehört auch der Ersatz von Einweg-Plastiktüten durch recycelbare, nachhaltig hergestellte Papiertüten sowie die Ausweitung der Verwendung von pflanzlichem Biokunststoff in seinen Teilen.
In der Zwischenzeit hat sich der FMCG-Gigant Unilever dazu verpflichtet, bis 2025 die verwendete Menge an Kunststoffen zu halbieren und Alternativen auf Papierbasis einzuführen. Dafür greifen sie auf das von Stora Enso entwickelte, erneuerbare Material „Cupforma Natura“ zurück, das entweder recycelt oder kompostiert werden kann und zu 23 Prozent leichter als Plastik ist. So könnten jährlich 520 Tonnen Kunststoff eingespart werden.
“Neue Verpackungsinnovationen sind entscheidend für das Ziel, bis 2025 all unsere Verpackungen wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar zu machen.”, sagt Giorgio Nicolai, Marketingdirektor bei Unilever in Italien.
Der Business Case
Eine kürzlich durchgeführte europäische Umfrage von DS Smith ergab, dass 85 Prozent der Verbraucher nur Produkte kaufen wollen, die so wenig Verpackungsmaterial wie möglich benötigen, während fast ein Drittel (29 Prozent) den Kauf bestimmter Marken gänzlich eingestellt haben, weil die Verpackung nicht nachhaltig war.
“Diese neue Studie zeigt nicht nur, was sich durch Covid-19 geändert hat, sondern auch, welche Prioritäten, insbesondere bei den Verbrauchern, bestehen. Nachhaltigkeit steht für sie in ganz Europa immer noch an erster Stelle.”, sagt Stefano Rossi, Chief Executive von DS Smith Packaging. “Einzelhändler und Marken müssen beim Thema Verpackungen handeln, um Vorteile für die Umwelt und die Verbraucher zu ernten.”
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