
Zur Vorbereitung des G7-Gipfels, bei dem sieben Staats- und Regierungschefs wichtige Themen wie die Bekämpfung von Covid-19, den Klimawandel und den Handel erörtert haben, wurde in Cornwall eine neue Skulptur errichtet, die auf das Problem des Elektroschrotts aufmerksam machen soll.
Der Bildhauer Joe Rush hat im Auftrag des Online-Technologieladens musicMagpie eine eindrucksvolle Skulptur geschaffen, die während des G7-Gipfels eine tiefgreifende Diskussion über die durch die Entsorgung von Elektroschrott verursachten Schäden anstoßen soll. Die Skulptur mit dem Namen “Mount Recylemore” besteht vollständig aus Elektroschrott und zeigt die sieben Staats- und Regierungschefs (von links nach rechts): den britischen Premierminister Boris Johnson, den japanischen Premierminister Yoshihide Suga, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, den italienischen Premierminister Mario Draghi, den kanadischen Premierminister Justin Trudeau, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den amerikanischen Präsidenten Joe Biden.
Joe Rush erklärte gegenüber der BBC, dass der Standort für seine Skulptur für die sieben Staats- und Regierungschefs während des Gipfels gut sichtbar sein müsse. Deshalb habe er sich dafür entschieden, das Kunstwerk direkt gegenüber dem Carbis Bay Hotel zu errichten, wo der Gipfel stattfinden soll. In einem Interview mit der BBC sagte Joe Rush: “Wir haben das hier vor Augen und hoffen, dass wir ihnen ins Gewissen reden und ihnen klar machen können, dass sie alle gemeinsam in diesem Abfallgeschäft stecken.” Er fügte hinzu: “Die Hauptbotschaft lautet: ‘Redet miteinander’ und lasst uns dieses Chaos in Ordnung bringen”. In Bezug auf die Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Elektronikgeräten sagte er: “Sie müssen repariert werden können oder länger halten, denn das Zeug landet auf der Mülldeponie.”
So großartig die Technologie in der modernen Welt auch sein mag, sie ist definitiv nicht die umweltfreundlichste Branche. Im Jahr 2019 war die Elektronikindustrie weltweit für gigantische 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott verantwortlich.¹ Das entspricht dem Gewicht von 350 Kreuzfahrtschiffen und ist in den letzten fünf Jahren um alarmierende 21 % gestiegen.
Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass der weltweite Elektroschrott bis 2030 74 Millionen Tonnen erreichen wird, fast doppelt so viel wie 2014. Diese Zahlen machen den Elektroschrott zum am schnellsten wachsenden Haushaltsabfallstrom der Welt – eine Tatsache, die jeden dazu veranlassen sollte, einen ganz anderen Blick auf seine Geräte zu werfen.
Die Umweltauswirkungen unserer immer stärker werdenden digitalen Welt können nicht ignoriert werden. Die IKT-Branche ist für etwa 2,5 bis 3 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, und dieser Anteil wird bis 2040 voraussichtlich auf 14 % ansteigen.²
Quellen:
1: Global E-Waste Monitor, 2020.
2: Belkhir L & Elmeligi A, Journal of Cleaner Production: Assessing ICT global emissions footprint: Trends bis 2040 & Empfehlungen, 2018.
Weitere Informationen zur Thematik:
9 Millionen Tonnen Elektroschrott
Können wir den Berg des Elektroschrotts noch erklimmen?
Der wachsende Berg des Elektromülls
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