
Angesichts einer zunehmenden Zahl von Online-Herausforderungen bleibt Print in den Augen von Lesern, Verbrauchern, Werbetreibenden und Vermarktern eines der vertrauenswürdigsten Medien.
Wann haben Sie das letzte Mal Fake News gelesen? Wenn Sie viel Zeit im Internet verbringen, liegt die Antwort höchstwahrscheinlich in den letzten paar Tagen. Für einige könnte es sogar innerhalb der letzte Stunde gewesen sein. Die Anzahl an Online-Fake News hat sich in den letzten fünf Jahren zu einem großen Problem für die Verlags- und Marketingbranche entwickelt. Noch beunruhigender ist jedoch die Tatsache, dass immer mehr Menschen auf diese Geschichten hereinfallen.
Eine Umfrage des Marketingverbands der Zeitungsbranche, Newsworks, hat ergeben, dass mehr als acht von zehn Menschen in Großbritannien im Alltag auf Fake News stoßen und oftmals erfolgreich getäuscht werden.
Natürlich können viele Fake News sofort entlarvt werden, aber das Geschäft mit den Fake News wird immer ausgeklügelter und lukrativer, so dass es für die Nutzer immer schwieriger wird, Fakten von Fiktion zu unterscheiden.
Ein vertrauenswürdiges Nachrichtenumfeld
Während das Aufkommen von Fake News in der Öffentlichkeit ein tiefes Misstrauen hervorruft und Marken finanzielle Probleme bereitet, stellt sie gleichzeitig das traditionelle Print-Publishing und -Marketing als Fels in der Brandung dar. Neben dem Vertrauen und dem Gefühl der Beständigkeit, das ein Druckerzeugnis dem Leser und Kunden bietet, machen strenge Gesetze und Vorschriften, die sich über Jahrhunderte hinweg herausgebildet haben, die Veröffentlichung von Falschinformationen zu einem riskanten Geschäft.
„Angesichts der zunehmenden Fehlinformationen aus Russland und der Behauptungen, dass Fake News das politische Verhalten beeinflussen, ist vertrauenswürdiger Journalismus heute wichtiger denn je”, sagt Jo Allan, Chief Executive von Newsworks. „Da Fake News nicht mehr so leicht zu kontrollieren sind, haben wir festgestellt, dass sich immer mehr Menschen an Nachrichtenmarken wenden, um Informationen zu erhalten, auf die sie sich verlassen können. Aber das ist nicht genug und wir müssen gemeinsam mehr tun, um die Werbeindustrie zu ermutigen, stärker in vertrauenswürdige Umfelder wie Nachrichtenmarken zu investieren.”
Der lokale Blickwinkel
Der Vertrauensverlust in Online-Medien wird im jüngsten Edelman-Trust-Barometer aufgezeigt, das einen deutlichen Rückgang des Vertrauens der Menschen in soziale Medien von 43 % im Jahr 2019 auf 35 % im Jahr 2021 verzeichnet. In vielen europäischen Ländern werden Zeitungen jedoch als eine der glaubwürdigsten Informationsquellen angesehen. Eine Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ergab, dass 56 % der Bevölkerung überregionale Zeitungen für vertrauenswürdig halten, bei den regionalen Tageszeitungen sind es sogar 63 %.
Ob Zeitungen, Zeitschriften, Kataloge, Direktwerbung oder Postwurfsendungen – das Vertrauen der Öffentlichkeit in Printmedien schlägt sich nun in positiven Maßnahmen von Marken und Vermarktern nieder. Ein kürzlich erschienener Artikel in der angesehenen Harvard Business Review begrüßte die Rückkehr zur traditionellen Werbung und prognostizierte, dass B2C-Dienstleistungsunternehmen ihre traditionellen Werbeausgaben in den nächsten 12 Monaten um 10,2 % und B2C-Produktunternehmen um 4,9 % erhöhen würden.
Warum jetzt?
Was sind also die Gründe für diesen Aufschwung? Man könnte auf die digitale Erschöpfung hinweisen, wie zum Beispiel die schiere Masse an Online-Informationen, die darauf warten, gelesen zu werden oder auf das Misstrauen, das die Menschen gegenüber den digitalen Medien hegen. Aber im Grunde genommen ist es die Tatsache, dass Printmedien funktionieren. Ob es nun darum geht, den Lesern ein klares, glaubwürdiges Verständnis einer Geschichte zu vermitteln oder sie zum Kauf eines Produkts zu bewegen. Printmedien haben eine unwiderstehliche Kraft, um zu fesseln und zum Handeln zu bewegen.
„Experten haben lange Zeit den Untergang der traditionellen Werbung vorausgesagt”, heißt es in dem HBR-Artikel. „Sie ist jedoch quicklebendig und befindet sich zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder auf Wachstumskurs. Wenn sie zusammen eingesetzt werden, können traditionelles und digitales Marketing ein größeres Publikum erreichen, Vertrauen aufbauen und erhalten und Verbraucher zum Kauf motivieren, die ansonsten Marketingbotschaften ausblenden würden.”
Weitere Quellen