Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sichert die Artenvielfalt und bewahrt Wälder für künftige Generationen
Wälder sind eine der wertvollsten Ressourcen der Welt und beherbergen mehr als die Hälfte aller landlebenden Tier- und Pflanzenarten.[1]
In den letzten vier Jahrzehnten haben sie die globale Erwärmung eingedämmt, indem sie etwa ein Viertel des durch menschliche Aktivitäten ausgestoßenen Kohlendioxids absorbiert haben. Die Kohlendioxidbindung in den Wäldern verringert die Geschwindigkeit, mit der sich selbiger in der Atmosphäre ansammeln kann und reduziert damit die Geschwindigkeit des Klimawandels.[2]
Wälder bieten weltweit mehr als 86 Millionen grüne Arbeitsplätze und sichern den Lebensunterhalt von noch viel mehr Menschen. Sie sind für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die Energieversorgung und den Schutz von Boden und Wasser unerlässlich.
FAO und UNEP, The State of the World’s Forests, 2020
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Fläche der europäischen Wälder abnimmt. Sie wachsen jeden Tag um das Äquivalent von 1.500 Fußballfeldern.
Es gibt eine Reihe von Zertifizierungssystemen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern überprüfen und gewährleisten. Die beiden bekanntesten sind der Forest Stewardship Council® (FSC®) und das Programme for the Endorsement of Forest Certification™ (PEFC™).
Sowohl das FSC®- als auch das PEFC™-System verfolgen ähnliche Ziele: die Zertifizierung von Wäldern nach glaubwürdigen, von unabhängiger Seite überprüften Standards für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung, die Erhaltung der natürlichen Lebensräume von Pflanzen und Tieren sowie die Achtung der Rechte von Waldarbeitern und lokalen Gemeinschaften. Beide arbeiten mit robusten Chain-of-Custody-Systemen, mit denen Holz und Holzfasern in jeder Phase der Lieferkette vom Wald bis zum Endverbraucher verfolgt werden können.
Fast 105 Millionen Hektar, 52 % der Waldfläche in Europa, sind zertifiziert.
Forest Europe, 2021
Die europäischen Wälder sind eine wichtige Kohlendioxidsenke. Zwischen 2010 und 2020 erreichte die durchschnittliche jährliche Bindung von Kohlendioxid in Waldbiomasse 155 Millionen Tonnen in der europäischen Region.[3]
In der EU27 und dem Vereinigten Königreichentspricht die Kohlendioxidbindung durch Wälder etwa 10 % der Brutto-Treibhausgasemissionen.[3]
Die europäischen Wälder werden auch hinsichtlich der Baumartenzusammensetzung immer vielfältiger. 67 % der Waldfläche besteht aus zwei oder mehr Baumarten, während 33 % der Wälder aus einer einzigen Baumart bestehen – entweder aus Monokulturen oder natürlich gewachsenen Wäldern.[4]
Der überwiegende Teil der terrestrischen Artenvielfalt findet sich in den Wäldern der Welt. Sie beherbergen mehr als 60.000 verschiedene Baumarten und bieten Lebensraum für 80 % der Amphibienarten, 75 % der Vogelarten und 68 % der Säugetierarten.[5]
In den letzten 37 Jahren gab es in den europäischen Wäldern nur geringe Schwankungen des Waldvogelindexes. Die Tatsache, dass die Populationen der häufigsten Waldvogelarten stabil sind, deutet auf die allgemeine Stabilität der Waldumgebung und der biologischen Vielfalt hin.
State of Europe’s Forests, 2020
Quellen