
In einer Zeit, in der man sich intensiv mit der Ausbreitung von Covid-19 und der Art und Weise befasst, wie diese Ausbreitung eingedämmt werden kann, wurde auch gemutmaßt und untersucht wie und ob sich das Virus auf Oberflächen überträgt. Da Papier und Karton zu den physische Medien zählen, wurden Bedenken darüber geäußert, ob sich Menschen mit dem Coronavirus allein durch deren Berührung infizieren können. Deshalb haben wir die Fakten bezüglich der Übertragung von Covid-19 durch Papier-/Kartonoberflächen aufbereitet.
Die Erkenntnisse
Forschungsarbeiten und Handlungsempfehlungen der weltweit führenden Gesundheitsorganisationen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), The Journal of Hospital Infection und das National Institute of Allergy and Infectious Diseases, deuten darauf hin, dass das Risiko einer Übertragung von Covid-19 von Oberflächen relativ gering ist. Laut Weltgesundheitsorganisation ist “die Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person Handelswaren kontaminiert, gering und das Risiko, sich mit dem Virus, das COVID-19 verursacht, über eine Verpackung anzustecken, die bewegt, transportiert und anderen Bedingungen ausgesetzt wurde und die gemäßigt temperiert ist, ebenfalls gering”[1].
Die meisten wissenschaftliche Daten zum Thema Oberflächeninfektionsrate stammen von den National Institutes of Health (NIH), den Centers for Disease Control (CDC), der UCLA und der Princeton University, die untersucht haben, wie stabil das Coronavirus auf verschiedenen Oberflächen war. Dabei stellte sich heraus, dass das Virus von Kunststoff, Edelstahl und Karton am längsten auf Kunststoff (bis zu 72 Stunden) und am kürzesten auf Karton (bis zu 24 Stunden)2 überlebte. Diese Zeit verkürzt sich, wenn die Oberfläche der Luft ausgesetzt wird. Wird Papier bedruckt oder in sonst einer Form bearbeitet reduziert dies ebenfalls die Lebensdauer des Virus.
“Zeitungen sind aufgrund der Art und Weise, wie sie gedruckt werden, und des Prozesses, den sie durchlaufen haben, ziemlich steril”, sagte George Lomonossoff, Virologe am John Innes Centre in Großbritannien. “Traditionell haben die Menschen genau aus diesem Grund Fisch und Chips aus ihnen gegessen… Die Wahrscheinlichkeit einer [Infektion] ist verschwindend gering”[3].
Auf die Bedenken eingehen
Abgesehen von den Herstellungsbedingungen des Papiers sowie den Druck- und Verteilungsverfahren, die die Menge an lebensfähigen Partikeln, die zur Infektion einer Person erforderlich sind, deutlich verringern, ist das Material selbst kein guter Ort für die Existenz des Virus. Die Forscher fanden heraus, dass das Coronavirus auf glatten, nicht porösen Oberflächen wie Kunststoff am längsten überlebt. Da Papier und Pappe porös sind, tragen sie das geringste Gefahrenpotenzial[2].
Es wird in den kommenden Monaten und Jahren zweifellos noch mehr Forschung über die Beziehung zwischen Covid-19 und Oberflächen geben. Diese Pandemie zu verstehen ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir eine Wiederholung dieser Situation vermeiden wollen. Aber es ist auch von entscheidender Bedeutung, dass wir uns mit den Bedenken hinsichtlich ihrer Ausbreitung auseinandersetzen. In jedem Fall werden wir Sie über die neuesten Forschungsergebnisse von Papier und Karton auf dem Laufenden zu halten.
1 Internationale Vereinigung der Nachrichtenmedien (inma), 2020
2 Aerosol- und Oberflächenstabilität von HCoV-19 (SARS-CoV-2) im Vergleich zu SARS-CoV-1, 2020
3 Interview mit BBC Radio Schottland, März 2020
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