
Eine aktuelle Studie von Two Sides macht deutlich, wie groß der Unterschied zwischen der Wahrnehmung der Verbraucher und den tatsächlichen Fakten über Umweltauswirkungen von Papier ist.
Von allen natürlichen Ressourcen dieser Welt ist Papier wahrscheinlich das am meisten missverstandene. Inzwischen zweifelt niemand mehr daran, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Entsorgung von Kunststoffen dem Planeten einen immensen Schaden zufügt. Aber auch über Papier und die Auswirkungen seiner Verwendung auf das Klima herrscht immer noch große Verwirrung.
Um die vielen Fehlinformationen über Druck und Papier und die Auswirkungen dieser Medien auf die Umwelt entgegenzuwirken, beauftragte Two Sides eine umfassende europäische Studie, um die Wahrnehmung der Menschen und die oft großen Unterschiede zu den tatsächlichen Fakten zu bewerten.
Die Studie belegt nicht nur eine Reihe gängiger Fehlannahmen rund um Papier, sondern zeigt auch, dass Papier und Druck in einer zunehmend digitalen Welt noch immer sehr beliebt sind.
Wahrnehmung vs. Tatsache
Es besteht kein Zweifel, dass die Menschen auf der ganzen Welt um die Umwelt besorgt sind. Ungewöhnliche Wetterverhältnisse, allgemeine Temperaturanstiege und irreversible Schäden durch Naturkatastrophen sorgen dafür, dass Menschen und Unternehmen ihre Rolle im Klimawandel hinterfragen und mehr über diese alarmierenden Trends erfahren wollen.
“60% der Verbraucher glauben, dass europäische Wälder schrumpfen, während die Waldflächen in den letzten 10 Jahren tatsächlich um 44.000 km2 gewachsen sind”.
Bei Papier und Print besteht eine große Kluft zwischen der Wahrnehmung und den tatsächlichen Fakten. Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass 60% der Verbraucher glauben, dass europäische Wälder schrumpfen, obwohl die Waldflächen in Europa in den letzten 10 Jahren um 44.000 km2 gewachsen sind – das entspricht etwa 1.500 Fußballfeldern pro Tag. 1 Lediglich 10% der Befragten (darunter Franzosen, Österreicher, Briten, Skandinavier, Deutschen und Italiener) glauben, dass europäische Wälder tatsächlich an Größe gewonnen haben. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Skepsis der Menschen gegenüber den positiven Umweltauswirkungen von Papier und Papierindustrie.
Wissen wir zu wenig über Recycling?
Einer der Hauptgründe, warum Printmedien eine gute ökologische Wahl für Kommunikationsmittel ist, seine Fähigkeit, mehrmals recycelt zu werden. Die Studie zeigt, dass die Europäer Papier bereits als das Material mit der höchsten Recyclingquote einschätzen, doch lediglich ein Fünftel der Befragten ist der Meinung, dass die Papierrecyclingquote in Europa 60% übersteigt. Tatsächlich liegt die Zahl aber bei über 72% und ist damit nah dran an der praktisch maximalen Recyclingquote von 78%.
“Der Bericht gibt einen interessanten Einblick in die Verbraucherwahrnehmung von Druck und Papier”, sagt Jonathan Tame, Geschäftsführer von Two Sides. “Es ist positiv zu sehen, dass sowohl Holz als auch Papier als Materialien mit geringer Umweltbelastung angesehen werden, aber die Missverständnisse in Bezug auf Forstwirtschaft und Recyclingquoten haben gezeigt, dass das Bewusstsein in diesen Bereichen geschärft werden muss.”
Eine Frage der Wahl
Aber nicht nur Verbraucher haben eine fälschliche Wahrnehmung von Papier und Umwelt, auch Unternehmen und Marken scheinen die Vorlieben ihrer Kunden für die digitale Kommunikation falsch einzuschätzen. Viele Unternehmen versuchen zwanghaft, ihre Kunden auf digital umzustellen und sie von der Papier- auf die E-Mail-Kommunikation zu verlagern. Zahlreiche Verbraucher wehren sich gegen dieses Vorgehen, insbesondere wenn es um Papierrechnungen geht, für die ihnen zusätzliche Kosten berechnet werden.
Insgesamt glauben 78% der europäischen Verbraucher, dass sie das Recht haben, zu entscheiden, wie sie Mitteilungen (gedruckt oder elektronisch) von Finanzinstituten und Dienstleistern erhalten. Weitere 62% sind der Meinung, dass ihnen für die Auswahl von Papierrechnungen und Kontoauszügen nicht mehr berechnet werden sollte.
Vorliebe für Print
Die meisten Verbraucher haben eine Vorliebe für Print, was die Antwort auf die Frage, welches Format die Menschen am liebsten lesen, zeigt. Bei der Wahl, Bücher, Zeitschriften und Zeitungen in gedruckter oder digitaler Form zu lesen, ging Print als Sieger hervor. 69% gaben an, dass Print die angenehmste Art ist, Bücher zu lesen, 61% bevorzugen Print für Zeitschriften und 54% wählen Print für Zeitungen.
“Es ist positiv und nicht allzu überraschend zu sehen, dass Print als Medium zum Lesen und Kommunizieren immer noch an der Spitze steht. Eine klare Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass Print die angenehmste Art zu lesen ist”, sagt Jonathan Tame. “Die vorherrschenden Umweltmythen über Papier bestätigen erneut die Daseinsberechtigung der Kampagne Two Sides, das Bewusstsein für Papier zu schärfen und diese Missverständnisse der Branche direkt anzugehen.”
1Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), 2015. Globale Bewertung der Waldressourcen 2015.
Artikel von Sam Upton
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