
Der Fast-Food-Gigant McDonald’s will Plastikverpackungen durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzen und so rund 1.000 Tonnen Kunststoffmüll pro Jahr einsparen.
Wenn man an McDonalds denkt, so kommen einem nicht nur Burger und Pommes in den Sinn, sondern auch ein bunter Berg an Plastikmüll – Luftballons, Burgerverpackungen, Strohhalme und Milchshakebecher. Rekordverdächtig ist nicht nur der Netto-Jahresumsatz von McDonalds Deutschland (nach Schätzungen des “Foodservice” etwa 3,47 Milliarden Euro im Jahr 2018) – auch die Abfallmassen sind gewaltig. Allein im Jahr 2017 sind in deutschen McDonalds-Filialen nach eigenen Angaben über 47.000 Tonnen Verpackungsmüll angefallen. So leistet die Fast-Food-Kette seinen immensen Beitrag zur Verschmutzung der Umwelt.
Jetzt aber soll sich genau das ändern.
„Fast ohne Plastik“- wie geht das?
Um weniger Plastikmüll zu produzieren, setzt McDonald’s nun auf nachhaltige Verpackungslösungen aus Holz- und Papierfasern: „Fast ohne Plastik” sollen die Produkte nun in den Filialen verkauft werden. Ziel sei es, 1.000 Tonnen Plastik im Jahr einzusparen, teilte McDonald’s Deutschland vor Kurzem mit.
Mehrweg statt Einweg: Burger in Papp- statt Plastikschachteln und Ketchup in der Waffel statt in der Tüte. Zehn Tage lang experimentierte McDonald’s Deutschland vom 17.6. bis 26.6.2019 im “Better M Store” in Berlin. Getestet wurden alternative Verpackungen, die umweltfreundlich sind und gleichzeitig sinnvoll in der Systemgastronomie eingesetzt werden können.
Alle Gäste, die in diesem Zeitraum Produkte im McDonald’s Restaurant in der Mall of Berlin konsumierten, konnten so die neuen Verpackungsideen testen und direkt im Anschluss über ein Feedbacktool im Markt bewerten.
Nicht alle nachhaltigen Alternativen kamen gut an: So beeinflussten laut Kundenfeedback beispielsweise Holzlöffel im „McSundae“ den Geschmack der Eisspeise zu sehr. Die Pappstrohhalme in den Milchshakes ernteten dagegen vergleichsweise nur wenig Kritik.
Zeitnahe Verbesserungen
Schon in diesem Jahr sollen die Plastikhalter für Luftballons abgeschafft werden. Ab 2021 dürfen außerdem kein Einwegbesteck und Strohhalme aus Plastik mehr verkauft werden.
Das Eis soll künftig ohne Deckel und Löffel aus Plastik auskommen, Milchshakes soll es im Papierbecher geben, ausgestattet mit einer zum Plastikstrohhalm.
McDonald’s ist nun auf einem guten Weg, “nach und nach verschiedene Produkte mit nachhaltigeren Verpackungslösungen auszustatten”, sagte McDonald’s Deutschland-Chef Holger Beeck. Denn die große Zielsetzung lautet, dass bis 2025 die Verpackungsmaterialien in allen Filialen weltweit nur noch aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Quellen stammen. Bis dorthin ist es allerdings noch ein weiter Weg.
Schutz für unseren Planeten
Verpackungsmaterialien aus Papier und Karton gewinnen als natürliche, nachhaltige und erneuerbare Alternative zu Kunststoff immer mehr an Bedeutung. Aus gutem Grund, wenn man bedenkt, wie dramatisch es allein um die Weltmeere steht. Nachhaltige Verpackungslösungen sind unerlässlich für den Schutz unseres Planeten.
Die negativen Umweltauswirkungen von Plastikverpackungen stehen derzeit in den Medien stark im Fokus – unter anderem, weil die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll drastisch zunimmt. Laut den Studien des Naturschutzbundes verenden jedes Jahr bis zu 100.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel an dem Plastikmüll, den wir hinterlassen. Weiteren Schätzungen zufolge befanden sich im Jahr 2017 etwa 300 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Jedes Jahr kommen weitere 8 Millionen Tonnen dazu. Die 300 Millionen Tonnen bleiben – denn im Gegensatz zu Papierfasern verrottet Plastik nicht. Im Jahr 2050 könnte drei mal so viel Plastik im Meer sein, wie es Fische gibt.
Aber nicht nur McDonald’s, auch viele andere Marken und Handelsketten stellen auf plastikfreie Verpackungslösungen um, um ihren ökologischen Fußabdruck und somit ihr Image zu verbessern. Das ist eine gute Nachricht, nicht nur für die Papierbranche, sondern für den ganzen Planeten.
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