
Die Welt der Verpackungen ist in ständiger Bewegung – sie müssen sich kontinuierlich den neuesten Technologien, Marketingtrends und Verbraucherwünschen anpassen. In den letzten 12 Monaten ist dabei das Thema Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus gerückt. Dies liegt vor allem daran, dass aufgrund der Corona-Pandemie ein wahrer Boom im E-Commerce ausgelöst wurde.
Viele Verpackungsunternehmen haben signifikante Mengen- und Umsatzsteigerungen gemeldet, darunter auch Smurfit Kappa. Das Unternehmen verzeichnet ein Umsatzwachstum von 5 Prozent im ersten Quartal 2021.
Auch der Verpackungshersteller DS Smith erwartet einen Anstieg seiner Wellpappkartonmengen um 7 Prozent. Zudem hat das Unternehmen angekündigt, 100 Millionen Pfund für die Förderung seiner Projekte zur Kreislaufwirtschaft bereitzustellen, insbesondere für die Gründung eines Technologie-Hubs in Großbritannien. Hier soll an der Entwicklung neuer Materialien, die Kunststoffe langfristig ersetzen sollen, gearbeitet werden.
“Die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, ändert sich aufgrund vieler Faktoren stetig und wie wir mit der Umwelt umgehen, hat höchste Priorität”, sagt Miles Roberts, Chief Executive von DS Smith. “Wir investieren jetzt mehr als in den vergangenen Jahren, um sicherzustellen, dass wir diesen Wandel anführen und unseren Kunden Verpackungen anbieten können, die weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.”
Es überrascht nicht, dass Nachhaltigkeit bei vielen der neuen Verpackungstrends ganz oben auf der Liste steht. Viele Unternehmen konzentrieren sich jetzt verstärkt auf nachhaltige Materialien wie Papier und Karton. Mit einer europäischen Recyclingrate von 84 Prozent bei Papier und Papierverpackungen bietet das Material die besten Voraussetzungen für Unternehmen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben.
Die Top-Trends in der Verpackungswelt sind:
Zunehmender Einsatz von KI
Für Einzelhändler kann es zeit- und arbeitsaufwändig sein, genau die richtige Verpackungsgröße für einen bestimmten Artikel auszuwählen. Das liegt vor allem daran, dass sie tausende Produkte in den verschiedensten Größen zur Verfügung haben. Deshalb landen viele Artikel in viel zu großen Verpackungen.
Der Einsatz von KI kann nicht nur die optimale Verpackungsgröße für einzelne Artikel bestimmen, sondern kann auch beurteilen, wie mehrere Produkte zusammen effizient verpackt werden können. So passen mehrere Artikel in ein einziges Paket und Material- und Versandkosten werden gespart.
Gepolsterte Umschläge aus Papier
Briefumschläge, die Luftpolsterfolie aus Kunststoff mit Papier kombinieren, sind bekanntermaßen schwer zu recyceln. Sie können in den Recycling-Zentren ernsthafte Probleme verursachen, wenn die Materialien nicht getrennt werden. Unternehmen wie Amazon arbeiten jedoch an einem Umschlag, der zu 100 Prozent aus Papier besteht. Er wird mit wasserlöslichem Klebstoff zusammengehalten – beim Erhitzen dehnen sich die Schichten aus und bilden einen schützenden Innenraum. So bietet er den gleichen Schutz in einer viel besser recycelbaren Form.
Upcycling von Abfallstoffen
Viele Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, die Kreislauffähigkeit von Materialien zu erhöhen. Dabei werfen Sie einen genauen Blick auf ihre Produktionsabfälle, denn viele Materialien können häufig in weiteren Produkten wiederverwendet werden.
Viele Industrien haben inzwischen den Wert von “gebrauchten” Produkten erkannt – Second Hand ist gefragter denn je. Der Möbelriese IKEA hat einen Rückkaufservice eingeführt und bietet Gutscheine für seine alten Möbel an. In Kolumbien hat das Corona-Bier eine neue Verpackung eingeführt, die Gerste mit recycelten Holzfasern kombiniert. Das Gerstenstroh, das normalerweise während des Brauprozesses weggeworfen wird, kann in Papierfasern umgewandelt werden – ein Prozess, der weniger Wasser, weniger Chemikalien und 90 Prozent weniger Wasser verbraucht als neue Holzfasern.
Ein Prosit auf Papierflaschen
Nach dem Prototyp der Papierbierflasche von Carlsberg haben eine Reihe anderer Getränkemarken nachgezogen. Viele haben ihre eigenen Quellen für ein nachhaltiges Getränk entwickelt, wie zum Beispiel Johnnie Walker. Das Unternehmen brachte eine 100 Prozent plastikfreie, recycelbare Flasche für einen seiner Whiskys auf den Markt. Auch die Wodka-Marke Absolut hat in Großbritannien und Schweden eine Reihe von recycelten und recycelbaren Papierflaschen getestet. Das italienische Weingut Cantina Goccia verkauft seinen Wein in Papierflaschen. Und so reihen sich viele weitere Firmen ein, wenn es darum geht, nachhaltige Verpackungslösungen zu entwickeln.
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